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ERRÓ

Biografie

Erró gehört sowohl der Pop art als auch der Figuration Narrative an, doch lässt sich seine kunterbunte, fröhliche Bilderwelt weder zeitlich noch stilmässig einordnen.
In isländischer Sprache, bedeutet Erro „jetzt ist es wieder ruhig“. Im Gegensatz dazu konfrontiert uns sein Werk mit der laut geballten Bilderflut der Menschheit und erfasst dabei die pulsierende Schaulust unserer multimedialen Epoche.

Gudmundur Gudmundsson (Sohn der Hand Gottes) sprich Erró, 1932 in Ólafsvík geboren, ist auf einem Bauernhof in Kirjubæjarklaustur im Süden Islands aufgewachsen. Vulkanlandschaften und Gletschertäler, Stein- und Geröllwüsten sowie weite Wiesenlandschaften bilden das Panorama seiner Kindheit.

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Mit Zwanzig verlässt er seine Insel und beginnt seine Lehr-und Wanderjahre. Museen, Künstlerinnen- und Künstler der europäischen, später auch asiatischen sowie amerikanischen Kulturen sind seine Bezugspunkte. Mit der Urkraft eines Wikinger macht er sich die Kunststile byzantinischer Mosaiken, Freskomalerei, und die großen Figuren der europäischen Kunstgeschichte von der Renaissancezeit, Barock, bis zur Klassik zueigen.

Sein Werk steht im Dialog sowohl mit den bahnbrechenden Künstlern des zwanzigsten Jahrhunderts wie Picasso als auch mit der Bewegung der Street Art und der Comicwelt von Walt Disney. Der Zeitzeuge Erró erfasst in seinem Bilderatlas Stile vergangener und gegenwärtiger Zeiten. Im Kaleidoskop Erró existiert jegliche Bildkategorie von populärer und hoher Kunst, Popkultur als auch Propaganda, sowie die Alltagsmythen unserer Globalgesellschaft.

Erró‘s Prinzip der Bildmontage charakterisiert ein multiperspektivisches Vorgehen, das sowohl die Simultanität der Ereignisse als auch deren Überschneidungen als Konstante des ewig Gleichen aufzeigt. Filmreif stellt er historische Schauplätze, sowie dramatische zulaufenden Konflikten gegenüber. Seine Aggregaträume kondensieren das Welttheater und offenbaren dabei unsere heutige Zeit- und Ortlosigkeit.

Unsere Materialfülle der Bild-und Wahrnehmungsräume katalogisiert er in Listen. Superwomen, Monsterwesen, Diktatoren, Astronauten, Heiligenfiguren etc. Er additionniert Menschen, Tiere, Maschinen und Objekte der Konsumwelt in einer „niemals abschließbaren“ Spielart des Aneinanderreihens, Sammelns, Anhäufens und Gegenüberstellens, die im Sinne von Umberto Eco ins Unendliche wächst. Dabei schafft er Ordnung im Weltchaos. In diesem Bestandsverzeichnis der Menschheit setzt er die Protagonisten der Weltpolitik neben Figuren der Literatur, Kunstgeschichte und der Filmwelt in Szene. In dieser Auseinandersetzungen mit der Weltgeschichte legt er die wiederholenden Gewaltstrukturen als Konstanten unserer Gesellschaft bloss: Der ewige Kampf zwischen guten und bösen, natürlichen und übernatürlichen Kräften ist der Bildstoff seiner Historienmalerei.

Seine humorvoll bunten Dataspaces reflektieren die Bilderflut unseres globalen Weltgeschehens. «Ich fühle mich als Reporter, (…) der alle Bilder der Welt sammelt, um eine Synthese zu bilden.» antwortet uns der Künstler.

Text von Dr. Jeanette Zwingenberger

© Katharina Stögmüller 2016

PROJEKTE

» AUSSTELLUNG «

Mel Ramos & Erro – Legenden der Pop Art

Vom 28. August bis 28. November 2021 zeigt die Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl die Ausstellung „Mel Ramos & Erro – Legenden der Pop Art“ in Kooperation mit Geuer & Geuer Art und der Galerie Hilger. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen entnehmen Sie der Homepage des Museums: zur Webseite

In Kooperation mit:

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Private Utopia

28/08 – 16/10/ 2016

Im Zentrum der Ausstellung steht das in der Sammlung des Ludwig Museums sich befindende frühe Gemälde „American Interior No. 6“ von 1967. Es ist eines der frühen und herausragenden Beispiele für Errós komplexes Verschachteln von Bildinhalten und –ebenen. Zugleich zeichnet sich seine Nähe zur Populärkultur ab. Die Ausstellung kreist vornehmlich um die beiden sich widersprechenden Gesellschaftssysteme von westlichem Kapitalismus und östlichem Kommunismus, einem früh Erró interessierenden Motiv. Mit nahezu 80 Collagen, Aquarellen, Druckgraphiken und Gemälden ein umfangreicher Blick auf nahezu ein halbes Jahrhundert künstlerischer Auseinandersetzung.

In Kooperation mit:

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Werke von 1958 bis heute

27/08 – 09/10/2016

Vom 27. August bis 9. Oktober 2016 zeigen wir die Werke des isländischen Künstlers Erró in unserer Düsseldorfer Galerie. Neben Gemälde und Collagen des Künstlers von 1958 bis heute präsentieren wir auch die neue Grafik „Are you ready“, die wir gemeinsam mit Erró verlegt haben. Zur Vernissage am 27. August um 18:30 Uhr laden wir Sie herzlich ein. Der Künstler wird anwesend sein.
Gerne weisen wir auch auf die Kooperationsausstellung „My private Utopia“ mit dem Ludwig Museum Koblenz hin, die am 28. August um 11 Uhr eröffnen wird. Auch hierzu laden wir Sie herzlich ein.